Mittwoch, 28. Oktober 2015

Eintrag O16 - Hara-ween

Am Dienstag hält im Science/Tech/Culture-Kurs eine Gruppe Vortrag zum Thema Food. Nicht näher definiert. Die Franzosen erzählen von Wein- und Buttersoßen und Gänseleber. In Japan kein Fett. Würzung wichtiger. Umami Geschmack wird angesprochen. Dashi Soße muss heute nicht mehr selbst zubereitet werden, gibt es abgepackt.



Im Marketingkurs müssen wir unseren Vorschlag für Nintendo vorstellen. Präsi sah bis dahin vollständiger aus. War ok, Etappe 'Kommunikation' hätte eher kommen müssen laut Prof. Ruhig sofort mit Vorhaben der Besserung an die Presse, selbst wenn man jahrelang Problem ignoriert hat.



Nächster Auftrag ist Beschäftigung mit TPP, Vertrag zum zollfreien Warenhandel zwischen Ländern des Pazifiks. Außer China. China gehört zu den potentiellen Verlierern, mit denen sich meine Gruppe auseinandersetzt. Auch Künstler und Fabrikanten (--> Trademark Protection), schon jetzt Billiglöhner, die Umwelt und viele mehr könnten unter Vertrag leiden. Nicht zuletzt japanische Reisbauern, die bisher von der Politik 'beschützt' wurden. Könnte aber im Endeffekt zu better-off japanischen Konsumenten und fairere Märkten beitragen.



Habe eine TPP-Karikatur gesucht. Scheint aber nicht Hot Topic unter Karikaturisten zu sein. Also ist hier eine andere (kein, gar kein Zusammenhang).


Dinner mit D nahe Hiyoshi Station bei Hobbit-Musik und Tapas. Vor dem Bus hat sich eine Schlange gebildet.




Der Herbst kommt immer mehr zum Vorschein. Am Mittwoch esse ich Udon mit Gemüse-Tempura. So einfach: Wasser, Kräuter, Nudeln, Tempura. Und eine Crème Brûlée zum Nachtisch. Ein Europäer braucht wie gesagt Fett.



Im Gartenkurs erfahren wir, dass Gärten unbedingt durchs Fenster betrachtet werden müssen, so erhalten sie Rahmen wie ein Kunstwerk.
Wir lassen wir Heian-Aristokratie hinter uns. Denn ihnen ist das Geld ausgegangen und andere Probleme. Die Samurai (=Diener), niedrige Adlige, die bisher die Ländereien der isolierten Herrscher verwalteten, übernehmen Macht. Kamakura Ära bricht an. Mit ihnen breitet sich der Buddhismus aus. Prof erzählt über Ursprünge des Buddhismus (Siddhartha Gautama). Wir könnten aber auch einfach selbst den Keanu Reeves Film gucken. 





Jedenfalls ist ein Buddha eine Person, die Erleuchtung erreicht, sich von Begierden losgelöst und die Welt verlassen hat, Nirvana. Zu ihm zu beten ergibt keine Sinn, man würde nicht gehört. Anders steht es um Bodhisatava, auch erleuchtet, hat Welt aber nicht verlassen, wird irgendwann auftauchen und lehren (Maitreya). Das Samsar Rad stellt die sechs Lebensarten dar. Das Teufelchen ist die Zeit. Man kann auch als Gott leben. Ist aber gar nicht so toll, denn auch als solcher stirbt man und hat bis dahin kein offenes Ohr für Lehren des Buddhismus (weil keine Sorgen etc.). Wir hingegen, sind in der 'glücklichen' Position, als Mensch auf der Erde geboren zu sein. Etwas leidenvolleres gibt es nämlich gar nicht! Yay us! So sind wir sehr empfänglich für Buddhismus und dürfen auf Erleuchtung hoffen.


Problem ist aber, dass Erde mittlerweile gar zu korrupt ist. Der ursprüngliche Buddhismus kommt da nicht gegen an. Zwei neue Lehren sollen Problem lösen, Erleuchtung doch nich ermöglichen.
Einerseits der Pure Lands Buddhismus. Demnach leben (manche?) Buddhas in Parallelwelt, einer Mittelwelt zwischen unserer Erde und dem Nirvana. Dort keine Hindernisse. Deswegen in den Pure Lands Gärten auch keine Berge (z.B. Motsuji Garten. Ähnlich Motsuji Garten, auch auf 10 Yen Münze!). Um die Buddhas zu treffen und von ihnen direkt lernen zu dürfen, gibt es verschiedene Wege. Den Berg Sumeru (deswegen die merkwürdigen Türme vor Tempeln) kann man besteigen. Der Buddha Amida Dharmakara verspricht eine Begegnung ohne Wanderung. Allein zehn Gedanken muss man ihm in seiner Lebenszeit widmen. Wie wär's mit jetzt, sofort, so auf Nummer Sicher.




Andere Form ist Zen Buddhismus, also viel Meditation. Begann im Shaolin Tempel, bekannt für Kampfkunst. Sage sagt, Mönch Bodhidharma habe sieben Jahre gesessen, dann seien ihm Hände und Arme abgefallen. Als Souvenir kann man ihn heute kaufen --> Dharmakara Doll!! Ohne Augen. Das erste malt man an, wenn man sich auf einen Wunsch festlegt. Zweites darf bei Erfüllung des Wunsches hinzugefügt werden.



Zurück in die sehr materielle Welt. Harajuku. Etwas Verkleidungs-mäßiges finden. 




In den Nebebstraßen macht es Spaß, die bunten Auslagen durchzugehen. Kleine Blusen und bunte Ketten. Fellmäntel und Fellschuhe.








Im H&M (Schock Euro-Mode!) kaufe ich weißes T-Shirt. Ärmel und Kragen müssen ab. Mit Farben aus dem 100 Yen Store verwandle ich es in ein Vampir-würdiges Modell (mehr oder weniger). Harajuku Kleid drüber und Aufbruch zur Party in einem anderen Wohnheim.







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