Sonntag, 18. Oktober 2015

Eintrag O12 - Ki Ki Kita Kamakura

Gruppentreffen am Samstag für Mittwoch-Präsi. Die Züge. Ein Franzose, eine Japanerin und ich. Begebe mich auf dünnes Eis mit Vorschlag, auch auf potenziell nicht ganz optimale Umstände hinzuweisen. Mal sehen, was draus wird. Danach Spaziergang um Hiyoshi Station mit Cappuccino bei Starbucks (sehr vermisst, sehr wunderbar) und Schalkauf. Weil er so schön ist.




Sonntag angemeldet bei "Kita Kamakura Trip". Organisatoren sind mir noch ein Rätsel, aber zwei Bekannte sind ebenfalls gebucht und gemeinsam machen wir uns auf den Weg. Nach knapp einer Stunde erreichen wir Kita Kamakura Station. Das Organisationsteam besteht aus eifrigen Rentnern, die ihre Englisch- und Deutschkenntnisse auffrischen und Kultur teilen wollen. Sie erläutern ersten Zen Tempel, Engaku-ji. Gebaut 1282. Zen Version des Buddhismus von Samurai betrieben, sehr anspruchsvoll. Stärkung des Geistes, da Samurai-Leben stäääändig in Gefahr, wie Senior-Guide betont. Heute keine Samurai mehr, aber manchmal kämen Celebrity-Autoren und schrieben danach Bücher über ihre Zen Erleuchtungen.






Kurze Wanderung durch wild grüne Landschaft. Mit Pudeln.




Ankunft am Tsurugaoka Hachiman-gu Schrein. Schrein bedeutet Shintō, bedeutet Reinigung am Eingangstor, viel rot (vertreibt böse Geister), 5 Yen in die Klangrohre beim Gebet, 2x verbeugen-2x klatschen-1 Wunsch-1x verbeugen, und Omikuji Glückspapiere. Gibt demnach sieben Glücksgrade. Zieht man niedriges Level, heftet man das Papier an die Gitter, für Verbrennung bestimmt. Ich bin sehr erleichtert über "generally good luck"-Diagnose. An meinen Mathe-Kenntnissen müsse ich arbeiten, fleißiger werden und meine Gesundheit ernst nehmen. Hinsichtlich meiner Wünsche scheine ich hingegen auf einem guten Weg zu sein. Marriage-Kategorie leicht verwirrend, Ratschlag es in dieser Hinsicht ruhig lässiger angehen zu lassen. Ach ja, die Füchse hatten mal rote Lätzchen, nach Sommersonne nicht mehr. Sie vertreiben Mäuse und sind Boten der Götter.









Viele kleine Kinder in Kimono. Als 3-, 5- und 7-Jährige feiert man am Schrein mit der Familie. Und eine Hochzeit. Senioren-Guides streiten sich. Steht das weiße Kleid für Unterwürfigkeit oder - ja Emanzipation - für das anbrechende Blanko-Leben, das noch mit Farben zu füllen ist.







Japanisch gegessen. Oh dieses Seegras. Mein Magen nicht ganz 100%ig glücklich. Da hilft nicht einmal der Eiscreme-Automat am Bahnsteig.




Mit dem Zug zur letzten Station, Kotoku-in Tempel. Auch Buddhismus, aber Jodo Version, einfacher, fürs Bürger. Hier Daibutsu, der Große Buddha. Mit 13,5 Metern der zweitgrößte in Japan (größter in Nara). Bronzestatue war einmal vergoldet, die rechte Backe schimmert noch. 1495 kam ein Tsunami und nahm dem Buddha seine Behausung. Nach Bränden, Fluten und Taifunen sieht er nun also so aus. Von vorne, hinten, innen, unten. Zum Abschied verteilen die Organisatoren Origami Glücksbringer. Vielen Dank!







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