Mittwoch, 14. Oktober 2015

Eintrag O10 - Fische füttern in Yasukuni

Erster Fieldtrip vom Garten-Kurs. Yasukuni Park und Schrein sind umstritten. Alles ist den gefallenen Militärs gewidmet (inkl. Pferden, Brieftauben und Hunden), und wird von Kritikern als "Kriegerdenkmal im Sinne nationalistischer Propaganda" bezeichnet. Wikipedia sagt, das Museum "verklärt die japanische Geschichte."




Aber heute werden politische Aspekte ignoriert, Ästhetik interessiert. Der Prof erzählt, er habe etwa 90% aller japanischen Gärten gesehen, quer durchs Land. Er erklärt viel. Dass es ein Shintō Schrein ist. Glaube ist, dass die Berghöhen von Kami, unsichtbaren Geistern, bewohnt werden. Aber Tokyo ist weit weg von Bergen. Also baut man Tempel als Ersatz und schleppt große Steine an. Und kleine Steine. Steine aller Art. Die großen sind von besonderer Struktur und können ein Vermögen kosten. "Ein Garten braucht Zeit und Geld," sagt der Prof.





Der traditionelle Garten in der Anlage ist eher klein, Vögel zwitschern, die Sonne scheint. Bildschön. Prof gibt kurze Einführung, dann sind wir uns selbst überlassen mit der Aufgabe, die "Tricks" zu entschlüsseln, die in der Gartenarchitektur benutzt wurden. Schichten, aber wie viele? Auflösung kommt nächste Woche.




Für 100 Yen kann man Futter für die Fische (Koi Koi Koi) kaufen. Sie sind nicht sehr kuschelig, aber freuen sich über die Körner.




Rückweg über den Schrein. Auch ich werfe einige Cent zwischen die Klangrohre, klatsche in die Hände und verbeuge mich.




Gruppentreffen am Yagami Campus. Wir müssen 'umstrukturieren'. Gruppenleiterin hat Kurs gedroppt, und da kein anderer von uns je wirklich am Thema 'Alter in Japan' hing, suchen wir ein neues aus. Züge. Züge in Japan. An der Hiyoshi Station erkunde ich die Mall, begegne freundlichen Robotern und weicher Muji Bettwäsche.




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