In der Mensa gegessen. Soba, Nudeln. An einem Brett sind Fotos aller Nudelgerichte abgebildet. Dann muss man nur noch das entsprechende Kärtchen (Sorte, Größe) ziehen und es an der Küche abgeben. Da alles auf Japanisch, fühlt es sich an wie ein Glücksspiel. Heute hatte ich Glück. Ich kann nicht genau sagen, was ich gegessen habe, es war der Überraschungsgewinn.
Zum Wohnheim und eine Stunde Schlaf nachgeholt. Was noch müder macht. Aber ich muss zurück zum Campus, Kurse ausprobieren kann man nur ein Mal. Jetzt über japanisches Kino. Ein leicht exzentrischer Brite hat für jede Woche einen Film ausgesucht, zu dem ein Filmtagebuch geschrieben werden muss. Man werde "more literate" in der Filmsprache und müsse nicht länger mit Pauschalformeln "schöner Film", "Happy End", "schöner Schauspieler" vorliebnehmen. Mich schreckt Teilnahme-Sheet ab, auf dem man unter anderem ein Ranking seiner Lieblingsfilme teilen soll, mit Begründung. Das ist mir unangenehm. Entweder googelt jeder schnell die Top-10-imdb-best-Movies-ever, oder die Leute sind wirklich so selbstbewusst in ihrem eigenen Filmgeschmack, diesen freudig vor einem Film-Akademiker offenlegen und rechtfertigen zu wollen.
Für simultan stattfindenden Kurs über Japans historische Beziehungen zu Europa bin ich nun zu spät dran.
Schließlich letzte Vorlesung. Ein deutscher Professor referiert zu Globalisierung japanischer Unternehmen. Zur Frage "Was ist überhaupt Business?" werden irrsinnig viele Antworten gesammelt. Das ist eine meiner Schwächen, ab einem gewissen Punkt werde ich ungeduldig und finde alle weiteren Meldungen der Kommilitonen nur noch wahnsinnig verträumt oder narzisstisch motiviert. Gelernt, dass McDo (hier genannt MacDonaldu oder MacuDu) erste Japan Filiale im Food-Mekka Mitsukoshi Ginza eröffnete - if I can make it here, I can make it anywhere! Sie konnten. Bewusst auf Japanisierung verzichtet, abgesehen vom Teriyaki Burger, ok.
Zurück Richtung Yokohama, Saft und Chips.
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