Freitag, 11. September 2015

Eintrag S3 - Alienation

Sonnenschein! Blauer Himmel! Jetzt erst jetzt Regenschirme zu sehen, da Sonne böse.
Ab heute als legal Alien in Japan. Beim City Office Yokohama hilft ein aufmerksamer älterer Herr beim Ausfüllen der Wohnbestätigung. Wirklich alle sehr hilfsbereit. Auch Krankenversicherung beantrage ich, irgendwie. Dann kaufe ich Pasmo Pendlerpass, erstmal für die kommenden drei Monate. Dann kann ich entscheiden, ob ich 10 Minuten Extrazeit in Kauf nehmen möchte, um Shibuya als Zwischenstelle einzuwechseln (und so "gratis" zur Kreuzung zu fahren, wenn mir mal nach anonymer Gesellschaft ist). An den Pasmo Offices ziehen Mitarbeiter vor Kabine ihre Schuhe aus.



Auf dem Weg direkt zum Mita Campus treffe ich erleichtert Wohnheimgruppe. So sind wir jedenfalls zusammen in den falschen Zug gestiegen. Campus nahe Tokyo Tower, während Wartezeit Geschäftsviertel erkundet und Sandwich und Kekse gekauft.




Uni Vortrag zu Kulturschock, Andersartigkeit, Einlebeschwierigkeiten. Aber Dozentin sagt, daran wachse man. Selbstzweifel, Ungeduld und enttäuschte Erwartungen seien Zeichen für veränderte Identität. Man stelle multikulturelle, bilinguale, globale Identität her, oder ähnlich. Sie schlägt vor, dieses Konzept mit Studenten der Nachbartische zu diskutieren. Zu uns gesellen sich zwei Chinesinnen ("My name is XYZ, but you can call me Betty." "My name is also." "Your name is also Betty??!!" "No, Allsoo.").





Auf Rückweg zeigt mir Japaner/Amerikaner 100¥ Shop (also je Artikel etwa 80 Cent), was nicht gut enden konnte. Neben Nützlichem (Kleiderbügel, Stecknadeln, Block) landet wahnsinnig Unnützes (ein Thermometer in Entchenform, anyone?) im Korb. Mein erster Ausflug ins Kawaii Shopping. Ich darf. Man ist nur ein Mal in Japan zum Austausch. Dann auch Japanisch-Expertise von Begleitung genutzt, um Shampoo zu kaufen, also nicht mit Waschmittel oder Seife verunglückt.



Im Zimmer Haribo gegessen, Freude beim Entpacken meiner Einkäufe. Indizien für "anomie, confusion, anxiety, self-gratification, and escapism" laut google Buch. Oh Gott, so schlimm steht es um mich nicht, dachte ich. Entwarnung, denn Kleiderbestand sehr nüchtern.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen