Dienstag, 17. November 2015

Eintrag N9 - Pancakes are beautiful but not very smart

Am Montag Lunch im Pancake Paradies Harajuku. Und wir haben den schönsten Tisch im ganzen Haus. Die schönsten Erdbeeren, Eincremekugeln und Schlagsahneberge. Es ist himmlisch.




Auf der Omotesando besuche ich MoMA Design Store. Beschließe, dass mein Leben erst vollständig sein kann mit einem sonnengelben Eames Chair. Irgendwann einmal. Mehr Yoshitomo Nara Bücher, die Kaiser Lampe (Notiz: bei Gelegenheit von Bruder klauen) und wunderschöne Weihnachtskarten. Im Gebäude auch Comme des Garçons Store, wo man Pünktchenschlafanzüge kaufen kann.







Gleich nebenan berühmter Kiddy Land Laden. Nicht überwältigend, denn ich werde alt. Und mürrisch und fantasielos.




Muss zum Globalisierungskurs. Wir reden über HR in japanischen Unternehmen. Personalabteilungen nämlich vergleichsweise extrem stark. Sie entscheiden über die Karriere des Arbeitnehmers. Das gefällt ausländischen Talents gar nicht, sie wollen Kontrolle über beruflichen Werdegang nicht vollständig abgeben. Verlassen dann häufig wieder die Unternehmen. Was in Japan ein Problem darstellt, weil es keine horizontale Mobilität gibt. You quit and start again at the bottom. Wer dann doch bleibt, wird regelmäßig befördert, jedenfalls auf dem Papier. Es soll vorkommen, dass ein "Manager" gar keine Untersetzten hat, die er managen könnte. Und mit 55 ist dann eh Schluss. Es muss Raum gemacht werden für die neue Generation. Nach WWII passte das zum "Money according to Needs"-Denken, denn der älter werdende Arbeiter muss nicht mehr für seine Kinder sorgen. Man hat dann die Wahl zwischen lala-Job im Unternehmen und neuer, kleinerer Anstellung bei Zulieferer oder eben als Wachmann/frau etc.
Wenn japanische Firmen ins Ausland gehen, bleibt Top Management meist/immer... japanisch. Denn die Sprache könnte im Headquarter ja kein Ausländer verstehen. Und ein Außenseiter wäre der Neuankömmling. Und genervt von den ganzen Konsens-Verfahren wäre er schnell. Aber sie wollen sich trotzdem globale Unternehmen nennen? Ein Wandel käme einer kulturellen Revolution gleich.


Am Dienstag ist alles gelb gelb gelb am Yagami/Hiyoshi Campus.


Im Science Kurs wieder Manga Vortrag. Manga und Sport. Ist überraschend interessant. Alle Sportarten sind vertreten, von Karate bis Eiskunstlauf. Manchmal lehrreich und extrem authentisch, manchmal nicht so sehr (flammende Tennisbälle, fliegende Spieler usw.).



In Mittagspause gehe ich mit anderer Deutschen ins Uni Café. Bin noch nie hier gewesen. Eine Studentin, die heute kellnert, hatte uns nach HSG Präsi gebeten, heute vorbeizuschauen. Und sie freut sich sehr. Wir machen sogar Fotos zusammen und bekunden nachher gegenseitig auf Facebook, wie dankbar man für dieses Treffen ist.


In Marketing geht es um Marken und sich selbst als Marke und Marken in Social Media. Wir unterscheiden: Luxus kann alt (Handwerk, Historie, Qualität) und neu (leistbar, neue Marken, denke blöde Michael Kors Handtaschen) sein. Bei jeder Art des Luxus kauft man einen Traum. Aber auch mit dem It Bag wird man nicht das Jetset Leben der Bloggerin führen. Zur Eigenmarke: Bei Interviews reiche schon eine lebendige Mimik, um aufzufallen. Aber wer schön ist, hat es eh leichter. "Goldman Sachs hires based on looks," gibt Dozentin zu denken. Schließlich müssten die Typen verkaufen. Und in die Rolle passen schöne Party People. Hire for looks vs. hire for brains - für welche Art Unternehmen wir uns entscheiden, liege ganz bei uns. Dann noch Social Media. Bringt eigentlich nie das, was der Hype verspricht, urteilt Dozentin. Es sei denn, man macht es richtig und hört zu und antwortet und macht seine Follower glücklich. Aber die Tweets sind zu einer Flut geworden. Follower mögen dich, aber sind genervt von deiner Werbung.




Kaufe auf Heimweg Kontaktlinsenflüssigkeit. Selbst bei Bausch&Lomb steht alles alles auf japanisch. Von Novartis gibt es ein Lösung. Das kann ja nichts Schlechtes sein. Lese später US-Website. Handelt sich um Flüssigkeit für den verspielten Kurzsichtigen, denn bei Kontakt zwischen Container und Flüssigkeit entstehen Bubbles. Sehr viele wie sich zeigt. Bin gespannt.


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