Sonntag, 15. November 2015

Eintrag N8 - Of Maids and Men

Rot, pink, Bildschirme, Lautsprecher. Tomodachi-Ziel ist Akihabara.



Im Donki Kaufhaus, fünfter Stock, besuchen wir das Maid Café "@ Home". 4€ Eintritt, Fotos verboten. Ganz ganz seltsame Eindrücke. Die Bedienungen tragen diese Uniformen, so weit so gut. Sie knien am Tisch, um die Bestellung aufzunehmen. Sie fragen, wie man genannt werden möchte und sprechen dich dann mit Princess XYZ an. 
Man kann à la carte bestellen oder ein Menü wählen, das ein Andenken-Foto umfasst. Nach Wunsch auch ein Spiel mit der Bedienung (Kinderbrettspiele, sowas). Das Essen wird mit Entertainment-Elementen serviert (Pandas werden aufgemalt, man klatscht, singt Moe Moe, formt Herzchen mit den Händen). Die Bedieungen scheinen aufrichtig fröhlich nett und die Stimmung ist gut. Es ist wirklich unterhaltsam.





Aber zu den creepy Aspekten: In zwei Reihen Tresentischen sitzen Männer. Alleine. Mit Blick auf die Bühne (wo die Fotos gemacht werden). Sie genießen sichtlich die Aufmerksamkeit der lieben Bedienungen, führen Gespräche und scheinen gar nicht loslassen zu wollen. Einer hat sein Fotoalbum voller Maid-Café-Fotos mitgebracht. Und eine Fellmütze, die die Bedienung bitte auf dem nächsten Foto tragen soll/muss. Männliche Kunden werden mit "Master" angesprochen. Auf dem Menü sind Verhaltensregeln gedruckt: nicht anfassen und nicht nach persönlichen Informationen fragen. Auch wir werden vor dem Foto gefragt, mit welcher Kellnerin wir posieren wollen. Auf einer Tafel voller Mitarbeiterinnen sollen wir eine aussuchen. An diesem Punkt kommt man sich ganz furchtbar vor, erwachsene Frauen so zu objektivieren. Aber alles Spiel und Spaß? Dass die Bedienungen aussehen wie zwölfjährige Mädchen in kurzen Schuluniformen, die mit Männern aller (aller!) Altersklassen flirten (nein, flirten ist es nicht, eher schmachtend anlächeln, zwinkern, kichern), ist sehr sehr abstoßend.


Akihabara-Experience wird vervollständigt mit Sega Game Center Besuch. Ich möchte so einen Inu aus dem Spielautomaten. Versage kläglich. Für die Fotokabinen können wir uns Kostüme überziehen. In dem Bereich ist Männern nur in Begleitung einer Frau der Zutritt erlaubt. Nicht sehr gender-neutral dieser Tag. Gar nicht.





Wir verlassen die lauten Straßen.



Nächster Programmpunkt zur Erholung ein Schrein. Kobunecho Yakumo Schrein. Nicht übervölkert von Touristen, Ausflugsziel vieler Familien mit ausstraffierten Kindern. Ein Theaterspiel ist in vollem Gange und der Tiger kommt hinunter und klappert vor deinem Kopf mit seinen Zähnen. Bringt Glück und gute Gesundheit, angeblich. Die kleinen Mädchen sind Profi-Poser! Ihre Mamis zeigen Ihnen, wie sie mit Mimik und Gestik ihre Niedlichkeit maximieren. Stelle bei mir vollkommenes Defizit dieser Begabung fest. Schade oder auch nicht.








Wir laufen zur Ueno Station, unter der Brücke des JR-Stops Okachimachi eine Halle voller Design-Geschäfte. Um Ueno selbst nicht mehr viel mit Design. Markttreiben.






Dinner bei Mita Station. Frittiertes Gemüse mit Reis. Sehr gut.
Tokyo Tower leuchtet heute für Paris.
Zurück zum Dorm.




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