Freitag, 29. Januar 2016

Eintrag J9 - Regen und Flut

Zweiter und letzter Tag in Hiroshima. Der reizende Zugbegleitr, der seinen Job sehr sehr ernst nimmt, alten Damen aus dem Wagon hilft und zwischen den Stationen Kleingeld wechselt, bringt uns zur Küste. Mit der Fähre sind es keine fünf Minuten nach Miyajima - heilige Insel, eine der drei schönsten Landschaften Japans.



Die Rehe begrüßen die Eintreffenden. Sie (die Rehe...) sind aber relativ scheu. Denn Füttern verboten. In den Straßen kann man die berühmten Holzlöffel kaufen. Meiner hat sogar ein lachendes Gesicht.




Und hier ist es, das schwimmende Torii. Glücklicherweise ist an diesem Nachmittag Flut. Sonst stünde das schöne Tor im Matsch. 1875 errichtet, gilt es heute als eines der Wahrzeichen Japans.




Direkt dahinter, ebenfalls auf Stelzen "schwimmend", der Itaukushima Schrein. Ganz in Orange.




Neben den Holzlöffeln empfiehlt sich die Insel für Austern, Auster-Curry und süße Ahornblätter gefüllt mit Bohnenpaste oder Vanillecreme.


An diesem Abend fährt L zurück nach Tokyo, ich weiter nach Kyoto. Wartezeit in Hiroshima mit Shopping verbrach. Meine Stiefel lösen sich auf und in Kyoto herrscht Starkregen. Folgerung: ich brauche brauche brauche neue Schuhe. Ein Laden hält gerade 70% Sale und es finden sich Regenstiefeletten. Wenn man zwei Artikel nimmt, gibt es nochmal 20%. Da wäre es ja dumm gewesen, die weiße Spitzenbluse nicht auch mitzunehmen...
Jedenfalls Kyoto. Nach der Nacht im Bus möchte ich nur noch schlafen. Hostelbett ist aber noch nicht bezugsfertig. Hotelmitarbeiter hält sich auch für viel zu cool, mir ungewaschener Busnomadin Empfehlungen auszusprechen, also Rast irgendwo im Trockenen, mit Metro erreichbare Ziele suchen. Erst zum Nijō-jō Schloss, dann aber keine Lust, die Schuhe auszuziehen und auf dem kalten Boden zu laufen. 







Also zum Kaiserpalast. Kyoto von 794 bis 1868 Sitz des königlichen Hofes. Dann kam Meiji Ära, die Kyoto als veraltet ansah und sich ganz nach Tokyo orientierte. Am Infopoint begrüßt mich die Mitarbeiterin. Ich sei bestimmt hier, um mich für die Tour anzumelden? Ach ja, genau. Mit lauter durchgefrorenen Touristen und zwei tropfnassen Mädchen verkleidet im Kimono, werden wir zwischen den Gebäuden umhergeführt. Je nach gesellschaftlichem Stand müsste man das Gelände durch entsprechende Tore betreten. In den Palastgebäuden (sehen aus wie Fachwerk trifft Bali) war es dann kalt und zügig. Daraus entstand die Mode, 10 Kimono übereinander anzuziehen.




Auf den See trommelt der Regen, doch der Garten ist trotzdem bildschön.




Jedes vertrocknete Blatt wird einzeln von den Büschen gezupft.


Dann zwischen den vielen kleinen Straßen verlaufen. In der Nishiki Markthalle gibt es neben Fischen und Früchten auch wunderbare Keramik. Hostelbezug und früh geschlagen.






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