Freitag, 22. Januar 2016

Eintrag J6 - Geradeaus

Wieder einmal viel zu spät... schreibe ich diesen Eintrag.
Über den letzten Uni-Mittwoch, an dem die japanische Bürokratie einen langen Schatten wirft. Und die Stimmung des Profs. Ein Freund, französischer Student, informiert den Prof nach Ende der Vorlesung, er sei für heute eingetragen gewesen, habe aber nicht präsentieren können, denn sein Vater ist gestorben. Letzte Woche. Deswegen war er in Frankreich. Prof reagiert sehr unerwartet. Mein Freund M sei eh nicht in der Präsentationsliste vermerkt und er werde halt keine Punkte für den Kurs erhalten. Bye bye.
Im Exchange-Studentensekretariat erzählen wir vom Vorfall. Kann er einen Essay schreiben stattdessen? Irgendwas? Antwort: Das ist eine Sache zwischen Student und Prof, da könnten sie nicht eingreifen. Über die Notiz um den Tod des Vaters schien die Dame etwas peinlich berührt. Es kam keine Beileidsbekundung, kein Entgegenkommen. Schließlich sind wir so beharrlich, dass sie den Leiter des Sekretariats hinzuholt. Und ganz schließlich sind sie jedenfalls bereit, eine E-Mail meines Freundes weiterzuleiten. Es soll sich herausstellen, dass der Prof den Tod eines Elternteils nicht für Grund genug hält, "sich von seinen Pflichten befreit zu fühlen". *****.


Das war der letzte Kirs überhaupt. Abgesehen von den zwei Japanischprüfungen am Freitag. Die ich erst einmal verdränge und stattdessen zum Abschieds-Dinner des Japanese Corporations Kurses gehe. Für 3,000¥, etwa 22€, sitzt man auf Tatami Matten und erhält eine reiche Auswahl an Speisen und Getränken - unbegrenzt --> Nomihodai. Am Tablet Computer, der über dem Tisch hängt, kann man immer wieder neue Getränke-Bestellungen aufgeben. Drei Stunden lang.




Zurück im Dorm geht es weiter mit Japanisch.


Ende der Prüfungen dann jedenfalls in Hiyoshi gefeiert, sehr passend auf Tatami mit Okonomiyaki, Fried Chicken und Edamame.




Keio Zeit jetzt vorbei? Zwei Essays fehlen noch. Study on.

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